Eselspaziergänge

Unsere sehr beliebten Eselspaziergänge durch die Eberstädter Streuobstwiesen wurden seit Sommer letzten Jahres monatlich angeboten. Ab November 2021 waren die vier Esel Max, Felix, Henry und Samu im Winterquartier und die Spaziergänge mussten leider pausieren. Nun sollte es eigentlich im März wieder losgehen mit den vier lieb gewonnenen Vierbeinern.

Leider hat uns die traurige Nachricht erreicht, dass die Esel nicht mehr auf die Streuobstwiesen zurückkehren werden. Sie haben schon längere Zeit mit einer Huferkrankung zu kämpfen, die dem Nahrungsangebot auf den Streuobstwiesen geschuldet ist. Daher können sie keine längeren Strecken mehr laufen. Außerdem wurde für die bessere Gesundung der Tiere beschlossen, dass sie dauerhaft auf anderen Weideflächen ihr Zuhause finden sollen. Diese sind so weit weg, dass wir sie dort auch nicht besuchen können.

Wir sind darüber sehr traurig, hoffen aber gleichzeitig sehr, dass sich Max, Felix, Henry und Samu an ihren neuen Standorten wohlfühlen und auch wieder gesundwerden können. Die Begegnungen mit den Eseln waren immer besondere Erlebnisse. Wir planen nun Angebote, die diese Lücke in unserem Kulturprogramm hoffentlich bald schließen kann.

Wir danken der Dotter-Stiftung für die Finanzierung der vergangenen Veranstaltungen.

Auftakt im Kulturprogramm 2022: Führung durch die Liebermann Ausstellung

Bevor die sehenswerte Ausstellung zu Max Liebermann in wenigen Tagen zu Ende geht, haben wir uns für eine der begehrten Führungen verabredet. Nachdem die Formalitäten beim Einlass erledigt und alle mit funktionierenden Audio-Empfängern versorgt waren, ging es in die gut besuchten Räume.

Unsere freundliche Museumsdame erzählt uns von Liebermanns Anfängen, der, aus gut bürgerlichem, jüdischem Hause stammend, zunächst ein Chemie-Studium begann, bevor er seinem frühen Talent folgend eine Ausbildung an der Großherzoglichen Kunstschule in Weimar absolvierte. Mit Anfang 20 wird er zunächst vom Künstler Mihaly Munkacsy beeinflusst, seine Bilder sind naturalistisch, oft recht dunkel und zeigen das mühevolle Leben auf dem Land. Es entsteht auch ein großformatiges Historienbild einer Bauernstube, das heute in der Berliner Nationalgalerie ausgestellt wird. Nach Stationen in Paris und Barbizon und unter dem Einfluss der Künstler dort werden seine Bilder heller, zeigen Achtung vor dem Fleiß auf dem Felde. Später geht es zurück nach Düsseldorf und wiederkehrend in die Niederlande, bevor der ältere Liebermann erst nach München und dann nach Berlin zieht.

Wir folgen der Führung durch alle Stationen seiner Schaffenszeit, sehen Bilder seiner Impulsgeber und seiner eigenen Entwicklung vor dem Hintergrund der Geschichte. Da gibt es stille Szenen aus dem Stadtleben und Landschaftsbilder, Szenen beim Reiten oder am Strand, Portraits und Selbstbildnisse und zuletzt ganz viele zarte Bilder aus dem eigenen Garten am Wannsee. Und immer häufiger sehen wir seine typischen Sonnenflecken in den impressionistisch weichen Szenen. Eine gute Stunde werden wir durch Liebermanns Leben und Bilder geführt. Dann bleibt uns Zeit, einzelne Bilder nochmals in uns aufzunehmen.

Am Ende sind wir erfüllt von diesen schönen optischen Eindrücken, die uns aus dem eigenen Alltag entführt haben.

Führung durch die Martinskirche am 20.01.2022

Ein eisiger Wind pfiff an diesem Nachmittag um die Martinskirche. Daher waren wir froh, dass uns Herr Dr. Engels gleich in die Kirche hineinließ. Gut verteilt auf mehrere Bänke erfuhren wir vieles zur Entstehungsgeschichte und dem Werdegang der Martinskirche, die als zweite Kirche der Stadt Darmstadt 1885 am damaligen Stadtrand entstand. Der wohl-habende Germanist Max Rieger hatte für den Bau 100.000 Mark gestiftet.

Erst viele Jahre später wuchs das neue Stadtviertel um die Kirche und der angrenzende Platz erhielt den Namen des Stifters. Die Martinskirche selbst erhielt ihren Namen von Martin Luther und dem Hl. Martin von Tours. Sie erfuhr im Verlauf mehrere Erweiterungen u.a. durch schöne Kirchenfenster im Chorraum. Sie erlitt auch Zerstörungen im Krieg, was mit dem Wiederaufbau auch neue Gestaltungsimpulse ermöglichte.

Neben einer sehr kunstvoll mit Schmiedeeisen gestalteten Tür im Altarraum durften wir auch die schönen Fenster aus der Nähe betrachten. Die Seitenfenster, vom Künstler Heinz Hindorf nach dem Wiederaufbau neu gestaltet, enthalten Bilder biblischer Geschichten. Darin versteckt finden sich auch kleine Kuriositäten. Bei der Geschichte vom Barmherzigen Samariter gehen nicht nur ein Priester und ein Tempeldiener achtlos am ausgeraubten Opfer vorüber. Auch ein Heiner wendet sich vom Opfer ab, indem er das Darmstädter Tagblatt liest. Bei der Geschichte vom verlorenen Sohn erkennt man bei genauerer Betrachtung, dass sich dieser auch mit Damen vergnügt hat, die leicht bekleidet mit Strumpfhaltern und Korsage daherkommen. Was sich der Künstler bei diesen modernen Anspielungen gedacht hat, ist leider nicht überliefert, führte aber zu einigem Schmunzeln in der Runde. Nach einer guten Stunde Erfahrungen im Kirchenraum, Betrachtung alter Bilder und einer Außenbegehung gingen wir vergnügt auseinander.

Faschingsspaziergang durch den Herrngarten

Zu Weiberfastnacht brachen wir mit einer Gruppe gemeinsam zu einem Faschingsspaziergang durch den Herrngarten auf. Treffpunkt war das hessische Landesmuseum. Von dort ging es zu mehreren Stationen, unter Anderem dem Goethedenkmal. Im Laufe des Spaziergangs wurde gemutmaßt, was sich Goethe wohl bei diesem oder jenem Lied gedacht hätte. Begleitet wurden wir dabei von Wilfried Tralle, der mit seinem Akkordeon für die nötige lustige Stimmung und für fröhliches Mitsingen, Tanzen und Schunkeln sorgte. Auch ein paar Gedichte, teils in hessischer Mundart, wurden zum Besten gegeben. Leckere Kreppel und Punsch rundeten den gelungenen Ausflug ab. Die strahlende Sonne sorgte dafür, dass uns trotz des rauen Windes nicht zu kalt wurde. Sicher werden wir diese Aktion noch einmal wiederholen, denn es hat allen Beteiligten großen Spaß gemacht.

Besuch der Ausstellung: 100 Jahre Braun Industriekultur am 08.03.2022

Das hessische Unternehmen Braun steht seit 100 Jahren für herausragendes Design von elektrischen Alltagsgeräten. Bei unserem Besuch in der Sonderausstellung des Instituts für neue technische Form, INTef, am Friedensplatz hat uns Sybille Maxheimer fachkundig durch die gut gestaltete Ausstellung geführt und manche Anekdote zu den Designern und Exponaten auch mit erzählt. Die Entwicklung vom ersten Rasierer, vom einfachen Volksempfänger über diverse Radiomodelle, hin zu Musik- und TV-Möbeln, Fotoequipment und Projektoren, von einfachen elektrischen Helfern in der Küche bis zur Allzweckküchenmaschine war beeindruckend zu sehen. Wir haben den „Schneewittchensarg“ bestaunt wie auch die Wandlungen im Design der Produkte, die die Chefdesigner über viele Jahrzehnte formschön und stilbildend geprägt haben. Manche alt bekannten Geräte bekamen wir zu sehen, die vereinzelt noch bis heute im Gebrauch sind und schöne Produkte, die das Herz von mancher Teilnehmerin höher schlagen ließen. Die zusätzlichen Geschichten zu Menschen und Maschinen, die Frau Maxheimer lebhaft zu schildern verstand, rundeten den Besuch gut ab.

Spaziergang mit Ponys am alten Forsthaus am 01.04.2022

Nachdem der geplante Besuch im Februar wegen Stürmen leider ausfallen musste, haben wir es endlich am 01. April zum alten Forsthaus an der Dieburger Str. geschafft. Anstelle frühlingshafter Temperaturen und Sonnenschein wurden wir mit dem ersten Schnee des Jahres 2022 begrüßt, der eine kleine weiße Decke über Waldboden legte. Aber nach dem Motto „Der April macht, was er will!“ waren wir mit wetterfester Kleidung und Schirmen gut gerüstet. Und niemand ließ sich davon beeindrucken. Wir wurden von Frau Hübner auf dem Hof herzlich empfangen und erfuhren auch gleich etwas über die teils wechselvolle Geschichte des Forsthauses und den Ponyhof. Dann ging es natürlich um die Ponys, von denen drei schon ungeduldig darauf warteten, dass wir mit ihnen spazieren gehen würden.

Einige nahmen die Tiere ohne Scheu bei den Zügeln und wir spazierten durch die teils weiße Fasanerie, die kleine Teppiche von gelben Frühblühern bereit hielt. Die Tiere nutzten jede Gelegenheit, frisches Grün am Wegesrand zu erhaschen, bevor sie von ihren Menschen zum Weitergehen aufgefordert wurden. Wenn es beim einen oder anderen anfänglich Zurückhaltung gab, war diese im Nu verschwunden, wenn an den Zügeln gewechselt wurde. Auf halber Strecke machten wir am Obelisken eine kleine Pause, bei der nicht nur die Ponys sondern auch die Menschen etwas zu Knabbern bekamen. Und manche Teilnehmer waren auf dem Rückweg dann schon ein eingespieltes Team mit „ihrem“ Pony.

Zurück auf dem Hof haben wir trotz Kälte und Nässe auch noch die Ziegen und Hühner begrüßt, die uns sehr zutraulich die mitgebrachten Möhren aus der Hand schnappten und sich von frohen Besuchern gerne einmal streicheln ließen.

Nach dieser tollen Begegnung mit den Tieren haben wir uns im Café wieder aufgewärmt und haben uns ein großer Runde bei Kaffee, Tee und Kuchen angeregt ausgetauscht. Alle waren sich einig: Auch mit Aprilwetter war dies ein schöner, erlebnisreicher Nachmittag!

Wir danken der Share Value Stiftung für die Finanzierung der Veranstaltung.

Kräuterworkshop Streuobstwiesenzentrum am 25.04.2022

Bei herrlichem Sonnenwetter trafen wir uns in kleiner Gruppe am 25. April am Fuße der Streuobstwiesen Eberstadt. Wir gingen im gemütlichen Tempo durch die noch herrlich blühende Wiesenlandschaft Richtung Streuobstwiesenzentrum. Inspiriert durch die schöne Natur kamen sofort Gespräche auf über bereits Erlebtes und Freude auf einen ungezwungenen Nachmittag.

Liebevoll empfangen wurden wir im Streuobstzentrum von Gesa Behrens. Nach kurzer Verschnaufpause zogen wir gemeinsam los. Auf den Wiesen erkannten unsere Teilnehmenden in vielen Pflanzen Wildkräuter. Über Heilwirkungen wurde sich ausgetauscht, es wurde geschnuppert und was wir nicht wussten, wurde erklärt. Im Kräutergarten gab es dann noch vieles, was „geerntet“ werden konnte für die Kräuterbutter nach dem Rundgang. Aber erst genossen wir noch das Highlight, die zutraulichen Schafe auf die Weide zu besuchen. Einfach herrlich, die dichten Wollfelle zu ertasten, zu streicheln oder die Tiere auf einen zukommen zu lassen. Da gab es beiderseits wenig Berührungsängste und viel liebevolles Miteinander! Doch nun ging’s ans gemeinsame Kräuterbutter zubereiten am großen Tisch im Hof. Alle wurden gebraucht und waren tatkräftig bei der Sache. Und die Kräuterbutter auf frischem Baguette in dieser Landhausathmosphäre schmeckte natürlich vorzüglich. Mit Scherzen, Berichten und einem Hauch von Urlaubsgefühl verging die Nachmittagszeit in der Sonne im Fluge. Gutgelaunt und für alle gut machbar kamen wir alle wieder am Parkplatz Frankensteinschule an.

Originalzitat in der Rückschau einer Teilnehmerin: „Das war wirklich ein schöner Nachmittag und besonders gefreut hat mich, dass mein Mann so interessiert war und Freude hatte. Auch das Tiere streicheln hat ihm gefallen und er war so zugewandt.“

Wir bedanken uns bei der Dotterstiftung für die Finanzierung der Veranstaltung.

Workshop „Von der Kuh zur Butter“ auf dem Hofgut Oberfeld

Wo kann man heute noch hautnah die Herstellung von Nahrungsmitteln und den Kontakt zu den dafür gehaltenen Tieren erleben? Wir durften dies bei einem Workshop auf dem Hofgut Oberfeld. Zusammen mit Alicia, der freundlichen jungen Frau vom Lernort, ging es zunächst hinüber in den Kuhstall, der uns mit seinem eigentümlich ländlichen Geruch empfing. Im Offenstall konnten wir erst einmal nur die Jungbullenkälber in Laufställen vor dem Futtertisch begrüßen. Manche Tiere streckten uns neugierig ihren Kopf entgegen und einige Teilnehmende wagten es auch, streichelnd Kontakt aufzunehmen. Wir erfuhren, dass die Kühe und ihre jüngsten Kälber während der Stillzeit zusammen bleiben und gemeinsam auf die Weide gehen. Den Überschuss an Milch geben die Kühe täglich am Melkstand ab, den wir ebenfalls besuchten und erklärt bekamen. Das Futter der Tiere wird weitestgehend auf den Weiden und Feldern des Demeterhofes selbst gewonnen, Milch und Fleisch werden für die eigene Käse- und Fleischproduktion eingesetzt und der Weg zum Metzger im Odenwald ist kurz. Auf biologische Kreislaufwirtschaft und artgerechte Haltung wird großer Wert gelegt.

Bald darauf kamen auch schon die Kühe mit ihren Kleinen in den Stall. Während die Mütter darauf warteten, gemolken zu werden, nutzten einige von ihnen die selbsttätigen Schubberbürsten, um sich eine Rückenmassage zu genehmigen, was wir amüsiert verfolgten.

Dann ging es für die Gruppe weiter zu den freilaufenden Hühnern am Rande des Bauerngartens und auch zu zwei Schafen, die uns freudig begrüßten und sich gerne streicheln oder gar bürsten ließen. Im Stall fanden wir auch die Attrappe einer Milchkuh vor, an der wir das Melken mit der Hand ausprobieren durften. Manche Teilnehmerin bewies dabei ein geschicktes Händchen!

Nach all diesen Eindrücken sollte nun auch noch selbst Butter aus der Milch vom Hof gemacht werden. Nach einer Trinkprobe begann das große Schütteln im verschlossenen Glas. Und schneller als erwartet hatten die Teilnehmenden ihre eigene Butter produziert! So konnten wir am Ende frisch gebackenes Brot mit frischer Butter und Kräutersalz probieren. Ein köstlicher Genuss! Derart gestärkt gingen wir schließlich frohgemut nach Hause.

Wir bedanken uns bei der Kaminski-Stiftung für die Finanzierung der Veranstaltung.

Herrschaftliche Grabstätten an der Rosenhöhe

Der Besuch der Rosenhöhe mit seinen Mausoleen war eine besondere Unternehmung. Wir trafen uns am Löwentor mit Nikolaus Heiss, der früher als Denkmalpfleger der Stadt tätig war und der über ein reiches Wissen über die Darmstädter Kulturgüter verfügt. So wusste er von vielen Details zur Historie, Stilelementen und Funktionen der einzelnen Elemente an der Rosenhöhe zu berichten.

Los ging es schon mit dem Löwentor selbst, weiter mit der „erweiterten“ oder neuen Künstlerkolonie am Fuße der Rosenhöhe. Dort wurden in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts mehrere Atelierhäuser aus Beton gebaut, die allesamt verschiedenen Künstlern zur Verfügung gestellt wurden.

Dann ging es die Allee hinauf. Am nächsten Tor hing ein auffälliges farbiges Schild, dass die Rosenhöhe als ein Kulturdenkmal nach der Haager Konvention ausweist, also besonders schützenswert! Dahinter führte unser Weg vorbei an einem Teehäuschen, das von Georg Moller entworfen wurde, einem hübschen Gärtnerhaus und einer Statue von Karl Krolow, dem Darmstädter Lyriker, wie er im früheren Leben vorwärts gebeugt zur Rosenhöhe strebt.

Vorbei an alten, prächtigen Bäumen erreichten wir das ältere, im Klassizismus gestaltete Mausoleum. Herr Heiss öffnete trickreich die schwere Tür im Mittelteil des Gebäudes und wir durften in die stille Halle eintreten, einen Raum zum Gedenken der kleinen Elisabeth. Überspannt von einem hohen Kuppelgewölbe liegt die Statue des Kindes wie schlafend in der Mitte des Raumes. Mit Bettschuhen und Toga bekleidet, das Gewand sorgsam um den Körper gelegt, hält die Figur einen Blütenenkranz und eine einzelne Blume in den zarten Kinderhänden. Dahinter erstreckt sich ein schlichter Kapellenraum mit Tafeln verschiedener Mitglieder der Herzöge von Hessen und zu Rhein. Unter den beiden Seitenflügeln sind jeweils Sarkophage der Familie untergebracht. Leider gab es in der Vergangenheit Schäden durch Feuchtigkeit, so dass im rechten Flügel die schönen Malereien teilweise stark sehr beschädigt sind und notdürftig fixiert werden konnten. Durch eine Luke im Fußboden konnte man verschiedene neuere Särge erblicken, die die Gebeine aus den alten Särgen nun aufgenommen haben. Nur der Metallsarg der kleinen Elisabeth hatte den ungünstige Lagerbedingungen widerstanden.

Dann besuchten wir das neue, wenngleich äußerlich älter wirkende Mausoleum im alten römischen Stil, auf dessen mediteran anmutendem Dach ein grünes Kreuz mit vier Buchstaben für die hier ruhenden Familienmitglieder in der Sonne leuchtete. Innen erwartete uns ein wundervoll glänzendes und glitzerndes Gewölbe mit einer Vielzahl golden funkelnder Sterne. Hier ruhen Ludwig, Alice, Friedrich und Wilhelm. Wieder in der Sonne besuchten wir noch die Gräber von Elisabeth und der Herzogfamilie, die zu Anfang des 20. Jahehunderts bei einem Flug nach England auf tragische Weise ums Leben kamen.

Am Ende gab es viel Applaus für diesen ganz besonderen Ausflug mit seltenen Einblicken, der alle sehr beeindruckt hat.

Wir bedanken uns bei der Firma Kahrhof Bestattungen für die Finanzierung der Veranstaltung.

Stadtteilspaziergang durch Eberstadt am 26.07.22

Wir trafen uns an diesem Nachmittag bei den Arkaden an der Haltestelle Modaubrücke mitten im alten Eberstadt. Doris Kröll führte uns zunächst über die Modaubrücke zum alten Rathaus von 1847, heute Sitz der Bezirksverwaltung. Unterwegs begegneten wir dem Wappen mit rotem Eber auf goldenem Grund und goldenen Eicheln. Dann ging es weiter durch die Oberstraße mit der Geibelschen Schmiede, die heute Sitz des Eberstädter Bürgervereins ist und hinter dem Gebäude einen schönen Biergarten einschließt. Überhaupt befinden sich in der Oberstraße mehrere alte Hofreiten im fränkischen Stil, Fachwerkhäuser von früheren Handwerksbetrieben oder auch einer Brauerei. Doris Kröll berichtete sehr versiert an verschiedenen Haltepunkten unseres Spaziergangs von der Entwicklung des Stadtteils mit seinen verschiedenen baugeschichtlichen Schwerpunkten, seinem Handwerk, Handel und wirtschaftlichem Wandel über die Zeit, welcher selbst von Goethe in einem Reisetagebuch beeindruckt beschrieben wurde. Entlang der Modau gab es zahlreiche Mühlen. Derzeit plätschert aber nur ein kleiner Bach durch das Bett. Wir spazierten auf lauschigen Wegen entlang der Modau, besuchten den liebevoll gestalteten Bauerngarten mit ganz unterschiedlichen Nutz- und Zierpflanzen und den recht neuen Fitnessparcour beim Hirtengrund. Wir kamen zur Dreifaltigkeitskirche, bestaunten den Brunnen und die alte Dorflinde, bevor wir auf die Düne hinaufstiegen zur Kirche. Oben angekommen konnten wir über die Dächer und Gärten hinwegschauen auf die Bergstraße und sogar Burg Frankenstein entdecken, bevor wir hinter der Kirche über den ehemaligen Friedhof hinab und durch verschwiegene Gassen wieder zum Ausgangspunkt an der Heidelberger Landstraße zurückkehrten. Zum Abschluss dieses interessanten Rundgangs durch Eberstadt, das erst 1937 eingemeindet wurde und heute einer der größten Stadtteile Darmstadts ist, kehrten wir noch in ein Café ein, dass mit leckeren selbst gemachten Kuchen aufwartete. „Das war ein abwechslungsreicher, interessanter Rundgang“ bestätigte eine Teilnehmerin. „Obwohl ich schon viel von Eberstadt kannte, habe ich noch viel Neues entdeckt und erfahren über diesen schönen Stadtteil.“

Wir bedanken uns bei der Dotterstiftung für die Finanzierung der Veranstaltung.

Vom Korn zum Brot

„Vom Korn zum Brot“ hieß unser Kulturprogrammangebot am 13.09.2022, welches bereits zum wiederholten Male mit einem Besuch auf dem Hofgut Oberfeld verbunden war.

Vor dem Nieselregen geschützt versammelte sich die Gruppe zunächst unter dem gemütlichen Unterstand und erfuhr, wie man die verschiedenen Getreidesorten erkennt und wie sie verarbeitet werden. Gemeinsam wurde danach Weizen auf die altherkömmliche Art und Weise gemahlen. Von verschiedenen Mühlsteinen, bishin zu Kaffeemühlen und einem Mörser konnten alle die verschiedenen Techniken ausprobieren. Die Gruppe war sich am Schluss einig, dass die Verarbeitung von Getreide in früheren Zeiten unheimlich kraft- und zeitaufwendig gewesen sein muss. Während sich der Hefeteig seine Zeit zum Aufgehen nahm, besuchten und fütterten wir eine kleine Gruppe von Hühnern, die im Hofgut liebevoll die „pädagogischen Hühner“ genannt werden. Einzelne Gäste wagten sogar die Fütterung aus der Hand, was auch schon einmal piksen kann.

Anschließend bekam jeder Gast einen Teigling in die Hand und sollte diesen noch eine Weile weiterkneten, bis zum Schluss ein Brötchen daraus geformt wurde. Dabei ging es in der Gestaltung sehr kreativ zu: spitz, länglich, rund, mit Rillen, Dellen oder gar mit Rosinen verziert, war das eigene Brötchen auf dem Backblech leicht von den Gästen wieder zu erkennen.

Danach ging es hinüber zur Backstube, die vom morgendlichen Backen immer noch angenehm warm war und himmlisch nach frischem Brot roch. Der imposante Holzofen machte besonderen Eindruck. Insgesamt können dort bis zu 60 Brote auf einmal gebacken werden und verspricht vor allem im Winter der angenehmste Arbeitsplatz des Hofguts zu sein. Weiter ging es zu den großen, neuen Mühlen.

Nach so vielen Stationen kam die Gruppe vor dem Backgebäude zusammen und genoss die noch warmen Brötchen. Nur wenige der Brötchen werden wohl am Stück das Gelände verlassen haben, denn dem verführerischen Duft konnte so Mancher nicht widerstehen.

Wir danken der Walter-Kaminski-Stiftung für die Finanzierung dieses Angebotes.

Brunch mit Musik beim Demenzforum Darmstadt

Getreu dem Motto „Demenz – Verbunden bleiben“ hatte das DemenzforumDarmstadt in der Welt-Alzheimer-Woche zu einem Brunch mit Musik für Menschen mit und ohne Demenz geladen. Zahlreiche Gäste waren der Einladung gefolgt und hatten sich trotz herbstlich kühler Morgentemperaturen im Garten hinter der Geschäftsstelle eingefunden. Die Teilnehmenden konnten auf Wunsch etwas zum gemeinsamen Essen beisteuern. Daher gab es ein reichhaltiges, abwechslungsreiches Buffet, bei dem es von Herzhaft bis Süß an nichts fehlte.

Petrus steuerte einen strahlend blauen Himmel mit lachender Sonne bei. Daher brauchte es kaum eine der bereit gestellten Decken. Stattdessen packten schon mal alle Hände mit an, wenn ein Tisch zwischen den Bäumen wieder mehr in die Sonne gerückt werden sollte.

„Es ist schön bei euch!“ bemerkte eine Teilnehmerin. „Man hat so gar kein Problem, Kontakt aufzunehmen und ins Gespräch zu kommen. Dabei wissen viele gar nicht, dass hier so schöne Dinge angeboten werden.“

Das fröhliche Beisammensein wurde von Wilfried Tralle mit seinem Akkordeon begleitet. Viele alt bekannte Lieder und Schlager wurden angestimmt. Mal trug Wilfried Tralle etwas vor, mal sangen alle gemeinsam und es durften auch Wünsche geäußert werden. So entstand ein herrlich entspannter Vormittag, bei dem gesungen und geschunkelt wurde, aber auch genug Zeit für Gespräche blieb. Die gemeinsame Zeit verging wie im Fluge und schließlich gingen alle bestens gelaunt wieder heim. „Das war so schön, das ruft nach Wiederholung.“ resümierte Renate Steffens, verantwortlich für das Kulturprogramm des Demenzforums, auf den großen Zuspruch der Gäste.

Workshop: Apfelsaft selbst gemacht

An einem herrlich sonnigen Herbsttag traf sich die Gruppe, um sich von Gesa Behrens in die Geheimnisse des Kelterns einführen zu lassen. Gerüstet mit Sammelbehältern gingen wir durch die Wiesen rund um das Streuobstwiesenzentrum und sammelten, was sich unter den Bäumen an brauchbarem Fallobst fand. Auf den Wiesen stehen ganz unterschiedliche, meist ältere Apfelsorten. Mal sind sie rotbackig, mal gelb oder gelb-rot, mal klein, mal groß, mal rund oder länglich. Auch einige Birnen waren dabei. „Die Ausbeute ist dieses Jahr leider nicht so groß.“ berichtete Frau Behrens, und half hie und da mit einer Rüttelstange etwas nach.

Zurück am Zentrum wurden die Äpfel und Birnen zunächst gewaschen und auf Schadstellen kontrolliert. Danach ging es in eine große Handmühle, die die Früchte unter erheblicher Anstrengung zerkleinerte. Das entstandene Gemisch wurde dann in eine Handpresse umgefüllt und Schicht um Schicht mit Klötzen beschwert, bis die Presse oben verriegelt werden konnte. Dann hieß es wieder unter Kraftanstrengung eine Stange zum Verdichten ziehen, so dass sich die Gewichte mit jeder Drehung stärker auf das Obst pressten, bis der erste Saft zu laufen begann. Schließlich sammelte sich der frische Saft in einer großen Auffangschüssel. Zurück blieb nur eine Torte aus Obstresten, die sich auch noch an Tiere gut verfüttern lässt.

Wieviel Kraft diese Arbeit erfordert, hat alle, die sich daran versuchten, sehr erstaunt. Auch die Konstruktion der Handpresse hat die Teilnehmenden sehr beeindruckt.Frisch geschöpft genossen wir einen aromatischen Apfel-Birnensaft, wie man ihn nirgendwo im Laden finden kann. Dazu gab es etwas Gebäck. Derart gestärkt spazierten wir vergnügt durch die Sonnen beschienen Wiesen zurück zum Parkplatz.

Wir bedanken uns bei der Dotterstiftung für die Finanzierung der Veranstaltung.

Spaziergang an den Streuobstwiesen am 11.11.22

Unsere Führerin, Frau Schenkelberg vom OWK, erwartete uns schon am Treffpunkt und berichtete sofort einiges zur nebenan befindlichen Schule und der Entwicklung des Stadtteils an dieser Stelle. Als alle beieinander waren, spazierten wir los. In moderatem Tempo ging es entlang an Wiesen, Gärten, Koppeln und am Waldrand. Frau Schenkelberg, bestens vertraut mit der Umgebung und dem Stadtteil im Allgemeinen, wusste uns viel zu erzählen. Am Wegesrand zeigte sie uns den Hetterbach-Brunnen und erklärte die Namensgebung. Sie berichtete von Galloway-Rindern, die ein ortsansässiger Metzger im Sommer hier stehen hatte und davon, dass es hier früher auch Hanfanbau zur Herstellung von Seilen gab.

Die kleine Gruppe fand rasch zueinander. In wechselnden Konstellationen waren alle miteinander im Gespräch und gemeinsam auf dem Weg durch die herbstliche Natur.

Schließlich erreichten wir den Melita-Brunnen, dem gute Wasserqualität nachgesagt wird. Der Name hat nichts mit dem Kaffeehersteller zu tun, klärte uns Frau Schenkelberg auf. Es war der Name der ersten Ehefrau des Darmstädter Regenten Ernst-Ludwig. Und dann bekam die Gruppe gleich noch eine kleine Geschichtsstunde zum Herzogshaus geboten.

Auf einem anderen Weg ging es zurück, während sich der Nebel über den Feldern weiter verdichtete und die Welt in sanfte Stille hüllte. „Das ist eine ganz besondere Stimmung mit dem Nebel und es hat unseren Spaziergang gerade dadurch besonders schön gemacht“, war das fröhliche Fazit einer Teilnehmerin, als wir uns voneinander verabschiedeten.

Wir bedanken uns bei der Dotterstiftung für die Finanzierung des Angebotes.

Führung über den Alten Friedhof am 15.11.22

An diesem Nachmittag traf sich eine stattliche Gruppe interessierter Menschen am Haupteingang des Alten Friedhofs, um von Holger Wagner vom Grünflächenamt über diese alte Ruhestätte der Darmstädter etwas mehr zu erfahren.

Neben geschichtlichen Informationen wusste Herr Wagner von kulturellen Unterschieden in der Bestattung zu berichten. Die Art und Weise der Gestaltung eines Grabes in der Vergangenheit und Gegenwart, der Ehrengräber und verschiedener Gedenksteine wurden anschaulich erläutert. Auch einen Gedenkstein, der noch immer die Spuren des Bombenangriffs im zweiten Weltkrieg trägt, zeigte uns Herr Wagner. Daneben bekam die Gruppe einige Gräber bekannter Persönlichkeiten gezeigt und dazu Informationen zu deren Leben, Schaffen und Bedeutung.

Herr Kahrhof erläuterte neben seiner persönlichen Beziehung zum Friedhof, zu einer bestimmten Grabstelle und Beerdigungsform ein neues informatives Instrument auf dem Gelände. Bei manchen Gräbern wurden am Ende ein Sockel mit Strichcode eingelassen. Wenn man diesen scannt, erfährt der Besucher Näheres zur Grabstätte und der dort ruhenden Person.

Nach kurzweiligen zwei Stunden Rundgang durch das parkartige Gelände kamen wir am Ende noch zu einer Reihe von Darmstädter Theater-Urgestein: Datterich-Schöpfer Ernst-Elias Niebergall, dem bekanntesten Datterich-Darsteller Robert Stromberger und daneben der bekannte Schauspieler Joseph Offenbach. Allesamt mit tiefen Wurzeln in der Darmstädter Theaterszene haben hier ihren Ruheort gefunden.

Wir bedanken uns bei der Firma Kahrhof Bestattungen für die Finanzierung der Veranstaltung.

Singtreffen mit Angela Brantzen im Advent

Auch in diesem Jahr hatten wir das Singtreffen zunächst unter Berücksichtigung möglicher Corona-Bestimmungen im Garten geplant. Leider wollte das Wetter nicht mitspielen, so dass wir die Veranstaltung kurzerhand in die nebenan liegende Martinskirche verlegten. Diese kleine Umstellung erwies sich als wahrer Glücksfall.

In der Kirche hatten wir vor dem Altar und im hinteren Bereich alles schön mit Weihnachtssternen, Tannengrün und kleinen Kerzen geschmückt. Zu Beginn der Veranstaltung durften wir zusätzlich die Kerze am wagenradgroßen Adventskranz entzünden, was die Veranstaltung schon recht feierlich werden ließ.

Mit Unterstützung von Angela Brantzen und ihrer Gitarre wurden viele schöne, alt bekannte Advents- und Weihnachtslieder angestimmt und von den Teilnehmenden begeistert mitgesungen. Dazu brauchten manche gar nicht in ihre Liedhefte schauen, da die Texte vielen älteren Teilnehmenden noch ganz selbstverständlich im Gedächtnis sind. So erfreuten sie sich besonders am gemeinsamen Gesang. Dazwischen brachte Frau Brantzen einige weihnachtliche Gedichte und Geschichten ein. In der Pause durften sich alle mit Früchtepunsch, Gebäck und Mandarinen stärken und es gab auch regen Austausch über die Bankreihen hinweg.

Spätestens bei „Stille Nacht…“ wurde es allen sehr warm und feierlich zumute, einige haben sich wohl an den Weihnachtsgottesdienst in ihrer Kindheit erinnert gefühlt. „Diese schöne, besinnliche Stimmung hat auch etwas sehr Entschleunigendes in den Nachmittag gebracht“, war dann auch das zufriedene Fazit eines Angehörigen beim Abschied.

Wir bedanken uns bei der Share Value Stiftung für die Finanzierung der Veranstaltung.

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