Wenn Sie sich für unsere Arbeit und aktuellen Projekte interessieren, finden Sie hier unseren aktuellen Jahresbericht für das Jahr 2021 zum Herunterladen.
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Anbei der Link zu einem Presseartikel zu unseren Aktionen anlässlich der Woche der Demenz.
https://www.vrm-lokal.de/online/woche-der-demenz-vom-20-bis-26092021_24574586.htm
Der erste Sonntag im September steht seit 2016 ganz im Zeichen von „Move for Dementia“. Hier machen Betroffene, Angehörige und Engagierte öffentlich darauf aufmerksam, dass Menschen mit Demenz Teil unserer Gesellschaft sind. Es geht dabei um die Bewegung und jede Menge soziale Kontakte.
Wir waren mit unserem Kooperationspartner, der Boule-Abteilung der SG Arheilgen, von Anfang an dabei. Reinhold Diehl und Turnierleiter Klaus Treude (SGA) konnten am 3. September bei herrlichem Sonnenschein mit einer Beteiligung von 40 Teams den letztjährigen Teilnehmerrekord halten. Darüber hinaus verfolgten einige Zuschauer und Touristen den Verlauf des Spiels auf dem Platanenhain. Unter den Aktiven waren selbstverständlich auch Teilnehmer unserer Boule-Gruppe vertreten.
Wir wollen mit unserem Memory-Haus ein offenes Haus der Demenz in Darmstadt, das als Anlaufstelle für alle am Thema Demenz Interessierten fungiert und das nicht nur Informationen, Unterstützung und Freizeitangebote vermittelt, sondern sichtbar als Teil des Stadtbildes für die demenzfreundliche Stadt Darmstadt steht. Wir möchten ein Haus der Demenz etablieren, das offen und für Betroffene leicht zugänglich ist. Dabei geht es zum einen darum, die Zugangsschwellen zu senken und neue offene Angebote wie z. B. eine „Dementhek“ zu kreieren. Zum anderen geht es uns aber auch um die (positive) Sichtbarmachung des Themas Demenz. Wir möchten Mut machen.
Unser Haus der Demenz soll natürlich Unterstützung in Krisenzeiten anbieten, aber auch für Begegnungsmöglichkeiten stehen, für gemeinsame Freizeitaktivitäten und für gute Stimmung mit netten Menschen. Wir wollen ein Haus, das nicht nur das Schwere thematisiert, sondern welches vermittelt: Das Leben geht auch mit einer Demenz weiter! Ähnlich wie ein Hospiz dem Sterben ein wenig den Schrecken nehmen kann, wollen wir mit unserem Memory-Haus dem Leben mit Demenz Perspektive geben.
Ganz konkret: Die Immobilie, deren Umbau wir im Moment prüfen, ist in unseren Augen gut geeignet für ein Haus der Demenz. Das ehemalige Jugendhaus liegt mitten im lebendigen Martinsviertel in Darmstadt und ist hell, freundlich und offen. Das DemenzForum würde primär Erdgeschoss und Obergeschoss mit ca. 215 m² nutzen.
Im Erdgeschoss wollen wir im Eingangsbereich einen offenen Raum einrichten für spontane Kontakte und ad hoc-Beratungen und –Gespräche; außerdem befinden sich dort die Büro- und Beratungsräume.
Im Obergeschoss im großen Saal wollen wir Halbtagsbetreuung (nach § 45 SGB XI) anbieten, den Saal aber auch für Veranstaltungen nutzen.
Das Untergeschoss dient als Kellerraum und beinhaltet einen zusätzlichen Seminarraum und einen weiteren Beratungsraum.
Das Memory-Haus soll als offene Begegnungsstätte für Menschen mit und ohne Demenz nicht nur ein soziales Vorzeigeprojekt werden, sondern auch ein ökologisches. Das ehemalige Jugendhaus Max-Rieger-Heim in der Heinheimer Str. 54 wird energetisch saniert und wird den Energiestandard 55 EE erreichen - mit Photovoltaik-Anlage und Wärmepumpe. Außerdem wird das Haus barrierefrei gemacht und erhält einen Aufzug über alle Stockwerke.
DIe Kosten dafür sind aktuell mit 1,516 Mio. € veranschlagt. Das ist für das DemenzForum eine riesige Menge Geld - allerdings haben wir bereits Zusagen über 1 Mio € erhalten (das allermeiste über Stiftungen) und suchen weiterhin fleißig Financiers.
Ein Garten für alle Sinne, der mehr Barrierefreiheit und die Beteiligung der Mieter:innen und Angehörigen ermöglicht, war die Idee hinter dem Wunsch den Garten der Demenz-WG in Arheilgen umzugestalten. Die alte Holzterrasse war über die Jahre morsch geworden und nicht mehr begehbar und auch der Garten an sich wies durch die zwar wunderschöne, aber doch sehr schattige Kastanie mit sehr durstigen Wurzeln doch so manche Herausforderung auf, die es dem Pflegeteam und den Angehörigen schwer machte ein gemütliches Kaffeetrinken oder ein gemeinsames Grillen draußen auf die Beine zu stellen, da Pflanzen es an diesem Standort bislang sehr schwer hatten. Die vorhandenen Kies-Wege waren für Rollstühle und Rollatoren eher ungünstig und wiesen Stolperstellen auf, die behoben werden sollten. Auch wünschten wir uns eine Wiederbelebung des Kontakts zur benachbarten Kindertagesstätte am Ruthsenbach. Coronabedingt konnte der gemeinsame Singkreis nicht mehr stattfinden, aber der Kontakt der beiden Einrichtungen war sowohl für die WG wie die Kita immer eine willkommene Abwechslung, die unseren Mieter:innen fehlte.
Es musste ein ganz neues Konzept her, um dem Garten wieder zu mehr Leben zu verhelfen und der auch die Mieter:innen im täglichen Alltag einlädt, sich selbstbestimmt im Garten aufzuhalten. Auch weniger mobilen Mieter:innen sollte ein Platz inmitten des Gartens geschaffen werden. Mit der Kita soll es nun wieder regelmäßige Treffen im Garten geben, bei denen gemeinsam gepflanzt, gejätet und gegossen wird. Irgendwann vielleicht sogar auch wieder gesungen, wenn dies Corona zulässt.
Die integrierten Bänke entlang der Naturhochbeete laden nun zum Verweilen und Schnuppern ein, da hier vor allem Duftpflanzen und Kräuter angepflanzt werden, die den Geruchssinn anregen. Ein plätschernder Brunnen dient auch von der neuen Terrasse unter der Pergola als zentraler Blickfang und Geräuschkulisse. Die Finanzierung des Projekts überstieg die Mittel des DemenzForums sowie der Angehörigen deutlich, daher suchten wir nach Unterstützung durch Spender und Stiftungen. Der Stiftungsfonds DiaDem fördert Projekte, die Demenzkranken zu mehr Selbstbestimmung und Lebensqualität verhilft. Beides ist uns mit der Umsetzung des Gartens nun gut gelungen. Der Stiftungsfonds DiaDem hat zur Umsetzung des neuen Gartens maßgeblich beigetragen. Ebenfalls bedanken möchten wir uns beim Chor InSpirit der Gemeinde Heilig Geist, der ebenfalls zur Umsetzung des Gartens beigetragen hat sowie dem Gartenbauunternehmen Pro Natur, die den Brunnen für das Projekt gespendet hat sowie den Angehörigen für die Kostenbeteiligung am Projekt. Das DemenzForum bedankt sich im Namen der Mieter:innen und Angehörigen ganz herzlich für die großzügigen Spenden, ohne die dieses Projekt nicht möglich gewesen wäre!
Der größte Risikofaktor für eine Demenz ist das Alter: Im Alter von 90 Jahren liegt die Wahrscheinlichkeit einer Demenz etwa bei 30 %. Aber trotzdem kann das Leben auch mit dieser Diagnose viele gute Momente bereit halten.
Brigitte Harth, Dipl.-Psychologin und Gerontologin, erklärt in einem Vortrag in Eberstadt
Der Demenz-Vortrag findet statt am
Das Wetter und die Corona-Voraussetzungen haben es gut mit uns gemeint: Veranstaltungen im Außenbereich sind wieder möglich. Und juhu: die vier Esel Felix, Henry, Max und Samu haben uns freudig begrüßt.
Mit insgesamt 8 Menschen konnten wir – unter der Begleitung von Frau Behrens vom Steuobstwiesenzentrum – wieder den Spaziergang durch die herrliche Natur unternehmen. Bei einem Erfrischungsgetränk war endlich wieder Austausch möglich und alle haben sich sehr gefreut.
Wir konnten alle förmlich auftanken nach der langen Zeit ohne schöne Aktivitäten. Der Abschied geschah gut gelaunt mit der Hoffnung auf baldige Wiederholung.
Wir danken der Dotter-Stiftung für die Finanzierung dieser Veranstaltung.
Am 04.11.21 ist unser langjähriges Vorstandsmitglied Tilman Schmieder verstorben. Tilman war seit 16 Jahren in die Vorstandsarbeit eingebunden und hat diese mit viel Engagement und Kompetenz bereichert.
Neben seinem Fachwissen haben wir an ihm besonders seine Hilfsbereitschaft und seine humorvolle Art geschätzt. In regelmäßigen Abständen besuchte er uns in der Geschäftsstelle, und wir hatten mit ihm einen immer interessierten Gesprächspartner, mit dem man auch viel lachen konnte.
In den letzten 1,5 Jahren hat er sehr viel Tatkraft und Leidenschaft in unser großes Projekt, das „Memory Haus – ein offenes Haus der Demenz für Darmstadt", gesteckt und dort wertvolle und zuversichtliche Impulse für den Fortgang des Projektes gegeben.
Wir sind immer noch fassungslos und unendlich traurig über diesen Verlust. Unsere Gedanken sind bei den Familienmitgliedern, allen voran seiner Frau, unserer Geschäftsführerin Brigitte Harth. Wir wünschen der Familie viel Kraft in dieser schweren Zeit.
Er wird uns sehr fehlen.
„Du bist nicht mehr dort, wo du warst. Aber du bist überall, wo wir sind.“
Victor Hugo